Alexandra-Welt

Liebe Alexandra-Freunde,

lasst uns vorab ein paar Worte zu diesem Thema verlieren, da es immer wieder zu neuen
Spekulationen und Theorien kommt, besonders unter den immer wieder neu dazukommenden
Alexandra-Freunden. Hier gibt es oft Verwunderung, Verunsicherung, offene Fragen und
daraus resultierend wachsende (Verschwörungs)-Theorien über die Hintergründe des Unfalls
und dem damit verbundenen Ableben von Alexandra und ihrer Mutter Valeska Treitz.

Wir möchten an dieser Stelle versuchen, die Geschehnisse, die zu diesem Unglück führten,
ein wenig zu beleuchten und transparenter zu machen. Die hier zu lesenden Aussagen spiegeln
nicht die allgemeine Meinung des Vereins "Alexandra-Freunde e.V." wieder, noch hegen wir
Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit der folgenden Angaben.

Uns ist klar, dass es sehr viele Theorien zu diesem sensiblen Thema gibt, daher beschränken
wir uns hier nur auf die belegbaren Fakten und klammern bewußt alle esoterischen und
überweltlichen Erklärungstheorien aus.

Alle Alexandra-Freunde, die der Meinung sind, neue Denkanstöße geben zu können, und diese
auch glaubhaft belegen können, sind eingeladen, uns diese zukommen zu lassen.
Wir erweitern diese Seite gern von Zeit zu Zeit mit diesen Aussagen, wobei wir uns die
Auswahl und eventuelle Nichtabstellung vorbehalten, wenn es zu sehr aus dem Rahmen fällt.

Direktzugriff auf die einzelnen Bereiche:
- Gutachten - Theorie und Fragen - Suizid? - Medikamente? - Automanipulation? -
- Todesahnung? - Zu schnell? - Leichenhalle - Unfallakte - Fazit -

Zunächst ein kurzer Auszug aus dem Gutachten, das der Sachverständige Hans F. Naeve damals nach der Untersuchung des Wracks am 08.08.1969 anfertigte.

Fabrikat: Mercedes Typ: 220 S
Aufbau: Coupé
Hubraum: 2195cm³ / 120 PS
Baujahr: ca. 1958
abgel. Tachostand: 20.343 Km
Kennzeichen: M - AN 835

(Anmerkung: Der Tacho hatte nur eine fünfstellige Anzeige. Die genaue Kilometerleistung des Wagens ist unbekannt. Es könnten also auch 120.343 km oder 220.343 km gewesen sein. Der Gutachter geht von ca. 220.000 km aus.)

"Das Fahrzeug ist bei dem Unfall stark demoliert durch Eindrücken der rechten Fahrzeugseite und ein kleines Feuer unter der Motorhaube.... Die Untersuchung musste sich auf das liegende Wrack beschränken."

"Vorhandene Bereifung...Continental der Größe 7.25 S 13, Zustand zwischen 70 und 90% je nach Reifen."

"Lenkung durch die Zerstörung des Fahrzeugs nicht prüfbar. Nach dem Befund des Lenkgestänges vor dem Unfall brauchbar gewesen..."

"Das Fahrzeug hat eine ölhydraulische Bremse. Trotz der schweren Beschädigungen...ist das Bremssystem dicht und funktionsfähig geblieben, soweit es die Fuß-(Betriebs)bremse betrifft. Wirkung der Handbremse infolge Verbiegens der Teile durch den Unfall nicht mehr prüfbar.... Nach Lösen des verklemmten Fußbremspedals läßt sich die Bremsanlage betätigen. Am Fußbremshebel zeigt sich sofort Gegendruck als Zeichen dafür, das die Bremsen sogleich ansprechen.... Der Bremsbelag zeigt einen gut brauchbaren Zustand und weist an der schwächsten Stelle eine Dicke von 3,5mm auf (neu etwa 5,5mm), beide Backen trugen über die volle Fläche."

"Es wurden keinerlei Anhaltspunkte gefunden, die darauf hindeuten könnten, die Bremsen des Fahrzeuges wären vor dem Unfall nicht verkehrssicher gewesen."

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Hier einige der Theorien und aufgekommene Fragen:

Zunächst die "Selbstmord-Theorie":
Eine der weit verbreiteten Theorien besagt, dass Alexandra Selbstmord begehen wollte.

PRO - Was spricht für einen Suizid?
Richtig ist, dass es sicherlich Menschen geben mag, die in ihrer Situation daran gedacht hätten. Ihr Sohn entfremdet sich langsam von ihr, da sie viel unterwegs ist. Die Beziehung zu Pierre Lafaire ist gescheitert, da herauskommt, er ist bereits in Dänemark verheiratet.

Ihre Schwestern setzen ihr mit finanziellen Forderungen zu. Zusammen mit ihrer Mutter hat sie ihren Vater Anfang Januar 1969 tot in seiner Wohnung aufgefunden.

Sie wird in die Münchner Frauenklinik eingeliefert und operiert. Auf eigenen Wunsch verlässt sie das Krankenhaus nach 9 Tagen. Es gibt Spekulationen über eine Abtreibung während dieses Klinikaufenthaltes, dieses kann aber nicht 100%ig belegt werden.

Beruflich ist es wie immer stressig. Die zweite LP ist eher schleppend verkauft worden. Trotzdem eilt Alexandra von Termin zu Termin, bemüht, allen Anforderungen ihres Managers gerecht zu werden. Der Star-Fotograf Hansi Hoffmann bezeichnete Alexandras Verfassung nicht nur als Urlaubsreif, sondern als Erholungsreif, so dass sie eigentlich zu einer dreiwöchigen Kur hätte fahren müssen.

Dies alles sind Gründe, die einen Menschen sicherlich in seinen Grundfesten erschüttern und labile Menschen eventuell auch in einen Suizid treiben könnten.

KONTRA - Was spricht nun gegen einen Suizid?
Alexandra wollte in den Urlaub nach Sylt fahren. Warum macht sie sich die Mühe und fährt mit dem Autozug von München nach Hamburg, um dann einen Autounfall herbeizuführen?

Ein Argument dafür wäre, dass der Entschluss erst nachts im Zug oder direkt im Auto fiel.

Wenn sie hätte Selbstmord begehen wollen, warum hat sie dann aber ihre Mutter und den Sohn mitgenommen, oder sie nicht vorher abgesetzt?

Alexandra hat kurz vor der Reise ihr Testament zugunsten ihrer Mutter und des Sohnes geändert. Außerdem wurde das Schulgeld für das Internat des Sohnes für 2 Jahre im Voraus bezahlt.

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Zur These des Medikamenten-Missbrauchs:
Eine weitere oft gehörte Theorie besagt, dass Alexandra während der Fahrt unter Medikamenten oder sogar unter Drogen stand. Da nach ihrem Tod keine Obduktion stattfand, kann das nicht mit Sicherheit beantwortet werden.

PRO - Was spricht für Medikamenten-Missbrauch?
Es ist doch bekannt, dass im Show-Biz im Allgemeinen auf sogenannte "Muntermacher" nicht selten zurück gegriffen wird. Hin und wieder mag das ja auch eine Indikation sein, wenn es nicht zur Gewohnheit wird. Doch viele sehen das Maß nicht.

Alexandra war ziemlich am Ende, von Sorgen geplagt, wie alles weitergeht und fühlte sich zudem (nach den Gerüchten zu urteilen) irgendwie verfolgt und bedroht. Ob das nun eine Ausgeburt ihrer Phantasie auf Grund der psychischen und physischen Belastung gewesen ist, vermag heute niemand mehr zu sagen.

Kein richtiger Schlaf, Nervosität macht sich breit, vielleicht auch bei den vielen Terminen eine Angst "einzubrechen", indem sie eventuell den Text vergisst, oder Ähnliches.

Angst, es vielleicht nicht zu schaffen, alles unter einen Hut zu bringen. Die Karriere, das Privatleben, ihre eigenen Bedürfnisse, den Anforderungen zeitweise nicht gewachsen zu sein, oder auch den Forderungen aus der eigenen Familie, ständig Druck von allen Seiten.

Hier können solche "Pillchen" schon mal Wunder wirken und es wird leicht zur Gewohnheit.

KONTRA - Was spricht nun gegen Medikamenten-Missbrauch?
Denkt man einmal objektiv und logisch darüber nach und versetzt sich in die Situation von Valeska Treitz. Würde man wirklich ins Auto zu seiner "vollgedröhnten" Tochter steigen, um eine ca. zweistündige Autofahrt zu absolvieren?

Noch dazu mit dem eigenen über alles geliebten Enkel?

Valeska Treitz galt als resolute Frau, die immer einen großen Einfluß auf Alexandra hatte. Man kann deshalb wohl davon ausgehen, dass sie unter diesen Umständen niemals mit ihrem Enkel in das Auto gestiegen wäre.

Sie hätte sicherlich zuvor dafür gesorgt, dass ihre Tochter zunächst erst einmal wieder klar im Kopf wird, um dieser Fahrt auch gewachsen zu sein.

Alexandra mag schwache Momente gehabt haben, aber alles in Allem wusste sie genau, was sie wollte. Sie wird auch bemerkt haben, wenn sie denn mal ein Medikament genommen hat, welche Auswirkungen das auf ihre Gesundheit hat und dass es auf Dauer nicht gut sein kann.

Sie wollte nach oben, ganz nach oben und dazu gehört natürliche Stärke, die sie sicherlich auch hatte. Mit Drogen bekommt man keine Stärke, sie wird einem nur vorgegaukelt. Also kommt man nicht weiter und bleibt als verspotteter Junkie auf der Strecke. Dazu war sie mit Sicherheit zu Stolz, auch wenn sie mit Mitte 20 noch viel Erfahrung sammeln musste.


Wer übrigens mehr über den Drogenmissbrauch in der "allgemeinen Szene" wissen möchte, kann es hier ganz gut nachlesen: ISBN 3-8258-5316-0

Buch: Kokain in der Musik

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Zum Verdacht der Manipulation am Wagen:
Eine ebenfalls weit verbreitete Theorie. Eingangs wurden bereits die Daten des Fahrzeuges, sowie ein Ausschnitt aus dem Gutachten des beauftragten Sachverständigen aufgeführt. Die Begutachtung konnte aufgrund der starken Krafteinwirkung beim Aufprall nur noch am Wrack des Autos durchgeführt werden. Fakt ist, dass der Wagen noch nicht allzu lange in Alexandras Besitz war. Der Wagen war gute 10 Jahre alt und war frisch "überholt" worden.

Hier das Modell des Mercedes Coupé 220 S (aus der Sammlung von Winfried Irmler)
Mercedes 220 S Modell
Foto: Privat-Foto Martin Lill, Obermohr

Was "überholt" nun genau heißt, kann nicht mehr nachvollzogen werden. Da der Verfasser dieses Textes aber selbst gelernter KFZ-Mechaniker ist, können zumindest einige Mutmaßungen darüber getroffen werden. Bei einem 10 Jahre alten Auto dürften folgende Teile gewechselt, oder sollten zumindest begutachtet worden sein:

Bremsbeläge - Bremsflüssigkeit - Bremsseile und -schläuche - Bremstrommeln Kupplungsscheibe und Druckplatte - Reifen - Kühlflüssigkeit - Motoröl und Ölfilter Keilriemen - Steuerkette, bzw. Zahnriemen

PRO - Was spricht für die Manipulation am Wagen?
Sicherlich wäre es theoretisch möglich gewesen, den Mercedes zu manipulieren. Die Bremsen eignen sich dafür natürlich ideal. Auch die Lenkung könnte Ziel einer Manipulation sein.

Alexandras Vertrag lief aus bei der Phonogram und eventuell wollte jemand verhindern, dass dieser Stern weiter im Showhimmel aufsteigt und andere Karrieren behinderte?

Nikolai Nefedov wollte seinen Sohn haben, doch das Sorgerecht für den gemeinsamen Sohn war Alexandra zugesprochen worden. Ihm wurden Verbindungen zur Unterwelt nachgesagt.

Ganz wüste Theorien lenken den Verdacht auf den Sowjetischen Geheimdienst KGB. Hatte Alexandra bei ihrer Russlandtournee Dinge getan, oder erfahren, die eine Liquidierung für den Geheimdienst nach sich ziehen könnte?

Hat der Ex-Verlobte Pierre Lafaire, der ja bekanntlich amerikanischer Geheimagent war, hier irgendwo die Finger im Spiel, da sie seine Tarnung aufgedeckt hatte? Die von Alexandra beauftragte Detektei hatte ja nun Verschiedenes über ihn herausgefunden. Ausserdem ist sein Verbleib nach Alexandras Tod bis zum heutigen Tage unbekannt.

Der Wagen stand geraume Zeit auf dem Hof der Firma Thomsen in Tellingstedt und war so gut wie für jedermann erreichbar. Vielleicht, um Spuren zu beseitigen?

Dies nur um einige der Gerüchte die so im Umlauf sind, aufzuzeigen.

KONTRA - Was spricht nun gegen die Manipulation am Wagen?
Die Bremsen wurden geprüft und es wurde dabei festgestellt, dass diese trotz der starken Beschädigung des Wagens voll funktionstüchtig waren. Die Handbremse war nicht prüfbar.

Das Lenkgestänge wurde ebenfalls zum Unfallzeitpunkt als voll funktionstüchtig eingestuft.

Wer sollte ein Interesse daran haben, den weiteren Karriereweg Alexandras zu beenden? Die Kollegen? Wer würde soweit gehen? Sicher herrscht hinter dem Vorhang nicht selten ein offener Schlagabtausch, und jeder versucht auch den kleinsten Vorteil für sich zu nutzen, aber direkte Alternativen zu Alexandra gab es ja gar nicht. Wer sollte hier anstelle dieser Künstlerin bevorzugt werden? Sie war ja einmalig und so hatten auch die anderen Kolleginnen und Kollegen nichts zu befürchten. Sie hatten ihre eigenen Ziele. Auch den Schwestern, oder der verbleibenen Verwandtschaft werden oft üble Machenschaften angedichtet zu diesem Thema. Wieso?? Wer schlachtet die Gans, die goldene Eier legt? Schließlich hatten sie nur Vorteile. Auch war der Zeitpunkt, um ggf. ein Erbe anzutreten absolut ungünstig. Alexandra hatte zu der Zeit nur Schulden.

Nikolai Nefedov war ausgewandert und beschritt gerade sein neues Leben in den USA. Es mag sein, dass er gerne seinen Sohn um sich gehabt hätte, aber genau genommen wäre er für ihn in dieser Aufbauzeit nur eine Belastung gewesen. Es war ja nun auch nicht so, dass er mit der Betreuung seines Sohnes durch seine Mutter nicht einverstanden gewesen wäre. Ihn und Alexandra hat ja ausser dem gemeinsamen Sohn noch mehr verbunden. Warum sollte er der Mutter seines Kindes den Tod wünschen - unlogisch.

Der KGB - diesem Geheimdienst wurden immer alle nicht erklärbaren Geschehnisse angedichtet, ob was dran war, oder nicht. Konnte etwas nicht aufgedeckt werden, dann war es der böse KGB. Was kann eine junge Sängerin, selbst wenn sie in Russland offen ihre Meinung über das Regime kund getan hätte, noch tun, um Ziel eines Anschlags zu werden? Im Extremfall hätte man sie ausgewiesen und die weitere Einreise untersagt. Vermutlich wurde hier nur wüst spekuliert und dieses Gerücht unter die Leute gestreut.

Pierre Lafaire stand nach seiner "Enttarnung" (allerdings als Heiratsschwindler, nicht als Agent des amerikanischen Geheimdienstes CIA) erst einmal offiziell als "entlobt" da. Er hätte also im Grunde einen Massenmord begehen müssen, um sich hier "sauber" aus der Affäre ziehen zu können. Da Alexandra nur geschockt war von seinen Aktivitäten, ist auch auszuschließen, dass sie in irgendeiner Weise über sein Tun im Verborgenen Bescheid wusste. Sie hatte sich verliebt und war enttäuscht worden. Pierre Lafaire hat sich auch nach der Bekanntmachung des Todes der Künstlerin bei der Polizei gemeldet und wollte über die Umstände informiert werden. Nachdem er den Zeitpunkt der Überführung nach München kannte, soll er gemeint haben "... dann ist es zu spät!". Das kann alles bedeuten. Sicher macht es das Ganze etwas "mysteriös", wie auch sein direktes Verschwinden, aber in diese Sache wurde ebenfalls viel hineingedichtet und spekuliert.

Dass der Wagen auf dem Hof der Werkstatt stand, ist ja nicht unüblich und das Gerücht, dass sich jemand an dem Wagen zu schaffen machte, um seine Spuren der bösen Tat zu verwischen, ist sicher das, was es ist, ein Gerücht. Wer sollte sich die Mühe machen, z.B. die Spuren einer Bremsenmanipulation unter solchen Umständen (schliesslich war das gesamte Areal bewohnt und mit "Fans" musste auch gerechnet werden) im Nachhinein zu beseitigen? So wichtig wie z.B. ein amerikanischer Präsident war Alexandra ja nun wirklich nicht, so dass man hier von einer groß angelegten Vertuschung reden könnte. Es gibt bis heute keinerlei Beweise oder gar Belege dafür, dass Alexandra von irgendeiner Person aus dem Verkehr gezogen werden sollte und der Wagen deshalb manipuliert wurde.

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Warum kaufte sie kurz vor ihrem Tod ein Grab?
Beschäftigt man sich ein wenig mit dem Leben Alexandras, kommt man irgendwann zwangsläufig zu dem Punkt, wo man sich genau diese Frage stellt.

Alexandras Grab in München, Westfriedhof, in dem auch ihre Eltern beerdigt sind:
Alexandras Grab
Foto: Privatfoto Georg Reindl, Moosburg

PRO - Was spricht für die Todesahnung?
Sie hat irgendwo gewusst, dass sie auf dieser Fahrt sterben wird.

Wie man verschiedentlich lesen kann, stand im Raum, sie sei bedroht worden.

KONTRA - Was spricht nun gegen die Todesahnung?
Zugegeben, auf den ersten Blick sind diese Gedanken durchaus berechtigt, doch auf den zweiten Blick ist die Erklärung für den Erwerb des Grabes ebenso einfach wie banal.

Alexandras Vater war Anfang Januar 1969 infolge Erfrierens tot in seiner Kieler Wohnung aufgefunden worden. Die Familie beschloss, den Vater in München bestatten zu lassen, es musste also ein Grab gekauft werden. Der Westfriedhof bot sich geradezu an, da Alexandra in der nahen Baldurstrasse ihre Wohnung hatte und somit der Weg dahin nicht weit war.

Im Zuge dessen entschied man sich dafür, gleich ein Doppelgrab zu kaufen. Der Vater, August Treitz, wurde feuerbestattet und in diesem Grab beigesetzt. Dieses ist der Grund, warum Alexandra im selben Jahr bereits ein Grab kaufte. Es war also keine Vorahnung, sondern ein ganz weltlicher Grund.

Die wiederholt angeführte Äußerung von Alexandra, sie würde keine 40 Jahre alt werden, ist ein oft dahergesagter Satz, in dem sich rein psychologisch betrachtet der Wunsch nach einem langen Leben verbirgt und nicht unbedingt als "Todesahnung" interpretiert werden kann. Außerdem ist der Weg von 27 bis 40 Jahren noch weit, und so erscheint rein logisch gesehen der Verdacht einer Todesahnung in diesem Alter doch als ziemlich weit hergeholt. Die von verschiedenen Seiten bestätigte Aussage von Alexandra, sie würde sich verfolgt (von mir aus auch bedroht) fühlen, ist ein sporadisch auftretender, spontaner Eindruck, dem viele Stars und solche, die es werden wollen, hin und wieder erliegen. Das hängt mit dem doch eingeschränkten Privatleben und der andauernden öffentlichen Präsenz zusammen. Im Grunde kennen alle im öffentlichen Leben stehenden Personen diese Momente, nur hier wird, aus welchen Gründen auch immer, aus einer Mücke ein Elefant gemacht.

Was ist wahrscheinlich?
Belegt ist, dass Alexandra aufgrund der privaten und beruflichen Geschehnisse mit ihren Kräften ziemlich am Ende war. Sie fuhr mit dem Nachtzug in der Nacht vom 30.07. zum 31.07.1969 von München nach Hamburg. Sie hat in dieser Nacht kaum geschlafen, da am nächsten Tag ihr Plattenvertrag auslief und sie sich Gedanken um die Arten der möglichen Verlängerungen, bzw. um die Konditionen des neuen Vertrages machte.

Am 31.07. war sie deshalb noch bei der Phonogram, um darüber zu sprechen. Es gibt die Aussage, dass sie dort sehr aufgewühlt gesessen habe. Nach diesem Gespräch fährt sie mit ihrer Mutter und ihrem Sohn voller Vorfreude auf den Urlaub in Richtung Sylt.

Es ist ein heißer Sommertag. Der Wagen besitzt weder Klimaanlage noch Anschnallgurte (diese waren damals noch keine Pflicht). Unterwegs streikt der Wagen, weshalb er in einer Werkstatt, die auf dem Weg liegt, kurzfristig und nur oberflächlich begutachtet und laut Quittungsbeleg eine Zündspule getauscht wird. Alexandra kann ihre Fahrt fortsetzen. Augenzeugen sagen später aus, dass der Mercedes sie angeblich mehrmals in hoher Geschwindigkeit überholt habe. Wieso mehrmals, bleibt dahin gestellt.

Ob es im Wagen womöglich Streitigkeiten zwischen Mutter und Tochter gab (Alexander schlief ja hinten), die eventuell zur Ablenkung führten, kann natürlich nicht gesagt werden.

Aussehen und Form einiger Verkehrsschilder haben sich im Laufe der Zeit zum Teil erheblich verändert:
das uns heute bekannte achteckige Stop-Schild wurde erst im Jahr 1971 im Zuge der neuen Straßenverkehrsordnung eingeführt. Zu Alexandras Zeiten ähnelte es mehr dem uns heute bekannten Vofahrt-Achten-Schild.
Neben Form und Farbe des Schildes wurde später das Wort "HALT" durch das internationale Wort "STOP" ersetzt.
Bei Wikipedia findet man hierzu genauere Infos.

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Ist Alexandra wirklich zu schnell gefahren?
Eine mögliche Erklärung wäre, dass sie einfach nur etwas später als erhofft dran war - durch die Verzögerungen wegen der Schwierigkeiten mit dem Wagen - und den Autozug nach Sylt noch bekommen wollte. Da Sylt keine direkte Straßenanbindung ans Festland hat, ist die Insel nur über einen kleinen Damm mit dem Zug erreichbar. Durch diese Eile und die zuvor erläuterten Umstände könnte die Unachtsamkeit an der Unfallkreuzung entstanden sein.

Doch wie gesagt "könnte"!!

Auch gegen zu schnelles Fahren spricht das spätere Gutachten über die Unfallsituation, das mit moderneren Mitteln auf Grund der alten Daten von einem Ingenieur erstellt wurde. In diesem Gutachten steht, dass der Wagen von Alexandra nicht schnell gewesen sein kann, da sonst die Spuren auf der Strasse, die Schäden am Auto und die anderen relevanten messbaren Punkte, die z.B. für zu schnelles Fahren sprechen würden, anders aussehen würden.

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Der Einbruch in die Leichenhalle in Tellingstedt

Leichenhalle in Tellingstedt
Foto: Privat-Foto Jochen Behrendt, Mainz

In der Nacht vom 31.07. zum 01.08.1969 war Alexandra in der Tellingstedter Leichenhalle aufgebahrt. In dieser Nacht wurde in die Leichenhalle eingebrochen, allerdings in einen falschen Bereich, so dass man nicht an den Körper Alexandras kam.

Warum wurde eingebrochen?
Auf diese Frage gab es lange Zeit keine belegbare Antwort, allenfalls Mutmaßungen. Man ging auch nicht von einem "professionellen" Einbruch aus, denn das wäre bei einem geplanten Vorgehen nicht passiert, bzw. dann hätte/n der/die Täter direkt den anderen Weg gewählt, um an sein/ihr Ziel zu kommen, oder seinen/ihren "Job" zu erfüllen, was es auch hätte sein können.

Wer ist das gewesen?
Vor einigen Jahren haben sich jetzt 2 Männer gemeldet und zugegeben, dass sie damals als Jugendliche in die Leichenhalle eingebrochen sind, um Alexandra noch einmal sehen zu können. Da sie aber zuerst falsch gewesen sind und sie für ein weiteres Vorgehen den Mut verloren, sind sie schnell wieder auf und davon.

Warum haben sie sich erst so spät gemeldet?
Man kann wohl davon ausgehen, dass zunächst das schlechte Gewissen und auch die Angst vor Strafe und Inrechnungstellung des Schadens die Täter davon abhielten. Als sie sich schließlich meldeten, war das Ganze längst verjährt. Dem Verfasser gefällt allerdings der Gedanke, dass bei den Beiden doch noch nach all den Jahren entweder durch das Ältergewordensein, oder nur allein aus dem Wunsch heraus, ihr Gewissen zu erleichtern, der Mut Überhand gewann, Farbe zu bekennen. Somit ist auch das geklärt.

Sollten Spuren verwischt werden?
Die Frage kann man sicherlich getrost streichen, denn wenn ausser dem Unfall noch etwas anderes hätte eine Todesursache sein können, dann wäre nur die Vernichtung des Leichnams sinnvoll gewesen. Das hätte mit einem Brand erreicht werden können, der auch von der "falschen Seite" der Halle hätte entzündet werden können. Bis das jemand bemerkt hätte, wäre mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die gesammte Halle niedergebrannt. Damit wären aber auch "alle" eventuell vorhandenen Spuren dem Feuer zum Opfer gefallen.

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Verschiedene Schriften zum Thema Feuerbestattung in der Unfallakte:
Eine weitere Ungereimtheit in der Unfallakte, die massiv zu Spekulationen herausforderte, ist ein Schriftstück, in dem folgender Satz steht:

Eine Feuerbestattung soll in beiden Fällen stattfinden (München).

Wie hier in unterschiedlicher Farbe und mit unterschiedlicher Schrift demonstriert, wurde der Anfang des Satzes bis zum Wort "soll" im gleichen Stil geschrieben, wie auch alles davor Geschriebene. Danach ist dann deutlich sichtbar, dass die Vervollständigung des Satzes mit einer anderen Maschine vorgenommen wurde. Der Polizeihauptmeister sagte aus, dass , soweit er es noch wüsste, der Kollege damals das gesamte Schriftstück auf einer Maschine schrieb. Auf jeden Fall hätte er den Satz so bestimmt nicht geschrieben!

Was aber ist wahrscheinlich?
Die einfachste Möglichkeit scheint die wahrscheinlichste zu sein. Der Beamte hat dieses Dokument vorgeschrieben und war sich bei der Feuerbestattung einfach nicht sicher. Deshalb hat er den Satz zur späteren Vervollständigung erst einmal offen gelassen. Er wurde später dann ergänzt, als die endgültige Entscheidung dafür vorlag.

Gerade die zwei widersprüchlichen Beerdigungsscheine, in denen einmal Erdbestattung und einmal Feuerbestattung vermerkt waren, dürften für Verwirrung gesorgt haben. Man kommt schnell auf den Gedanken, dass etwas "vertuscht" werden soll, wenn etwas, oder jemand den Flammen überlassen wird. Heute ist das zwar alles etwas anders (siehe CSI), aber damals wäre nach einem Brand sicherlich nichts Verwertbares übriggeblieben.

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Fazit
Vieles, was im Falle Alexandra als "mysteriös" bezeichnet wird, kann relativ einfach erklärt werden. Nach so langer Zeit und mit der großen "Zurückhaltung". mit der akzeptierbare Zeitzeugen den Fragern begegnen, wird es immer Platz und Raum für Spekulationen und Gerüchte geben. Doch auch das ist ein Teil der Legende "Alexandra".

Man sollte nicht vergessen, dass zu der damaligen Zeit, immerhin ist es nun über 40 Jahre her, alles nicht den Stand des Fortschritts aufwies, wie man ihn heute hat. Somit waren auch die Möglichkeiten für Untersuchungen und Recherchen im Verhältnis sehr eingeschränkt.

Ein Punkt kommt auch noch hinzu, das ist die Mentalität der Menschen in diesen Jahren. Selbst wenn bei der Untersuchung des Unfalls, wie es dazu kam und was alles so dabei eine Rolle spielte, sogenannte Nachlässigkeiten, möglicherweise aus Desinteresse, begangen wurden, so wird das niemand zugeben, um die Form zu wahren. Aber das sind menschliche Gründe und keine kriminellen. An der Kreuzung waren und sind noch viele Menschen zu Tode gekommen.
In diesem Artikel wird erwähnt, dass das Rote Kreuz bereits 1968 unweit der "Todeskreuzung" eine Unfallstation positioniert habe. Erst ein Vierteljahr vor Alexandras Unfall habe statt eines Zeltes eine feste Hütte dort gestanden.
Nach einiger Zeit schleicht sich da ein gewisser "Schlendrian" ein, so nach dem Motto: "Oh nee, nicht schon wieder, mach Du das jetzt mal und beeile Dich, damit wir wieder nach Hause kommen.". Aus Routine wird auch oft Nachlässigkeit, schließlich kennt man es ja schon alles, ist ja sowieso immer das gleiche - und so weiter.

Keiner weiß es, und es wird auch nie jemand schlüssig erfahren (alle Beteiligten sterben so langsam aus, und niemand bleibt übrig), so bleiben weiterhin die Fragen im Raum, die sich ein jeder selbst nach seinem Gutdünken beantworten kann (denn die Gedanken sind frei):

War es ein banaler Unfall? War es nur "Bangemache" mit leider tödlichem Ausgang, oder war es gar ein geplanter Mord?

So, an alle Interessierten - Viel Erfolg beim Rätseln und Spekulieren!

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